
Strahlung 1) Meteorologie:
Energieübertragung innerhalb der Atmosphäre oder zwischen ihr und
ihrer Umgebung (Erdoberfläche, Weltraum) durch elektromagnetische Wellen.
Es werden unterschieden: die von der Photosphäre der Sonne emittierte
kurzwellige Strahlung (Sonnenstrahlung, Einstrahlung mit einer
Wellenlänge von etwa 0,2 bis 0,4) und die von der Temperatur
abhängige langwellige (infrarote) Ausstrahlung der Erde (terrestrische
Strahlung, etwa 3,5 bis etwa 100). Die Ausstrahlung in den Weltraum wird
durch die atmosphärische Gegenstrahlung vermindert, die darauf
beruht, dass die terrestrische Strahlung v. a. vom atmosphärischen
Wasserdampf und Kohlendioxid absorbiert und nach Umwandlung in
Wärmeenergie (Treibhauseffekt) in Form langwelliger Strahlung zum
größten Teil zur Erde zurückgestrahlt wird. 2)
Physik: die freie, das heißt ungeleitete Ausbreitung von Energie
in Form von Wellen (Wellenstrahlung, z. B. elektromagnetische Wellen,
Schallwellen) oder Teilchen, wie Elektronen, Neutronen, a-Teilchen, Atome, u.
a. (Teilchen-, Korpuskular- oder Partikelstrahlung, z. B.
kosmische Strahlung, radioaktive Strahlung). Jede Strahlung kann sowohl in der
einen als auch in der anderen Form beschrieben werden (Dualismus). Die
Stärke einer Wellenstrahlung wird durch die Strahlungsenergiedichte
(die in einem Volumenelement des Strahlungsfeldes enthaltene Strahlungsenergie)
oder durch die Strahlungsintensität (die je Zeiteinheit durch die
Flächeneinheit strömende Energie) gemessen. Für viele Zwecke
wird die Energieverteilung im Spektrum einer Strahlung, für andere die
Gesamtstrahlung gemessen. Für objektive Messungen sind kalorimetrische
(Bolometer) und photometrische Strahlungsmessgeräte (Pyranometer,
Photoelemente und -zellen), Radiometer, Pyrometer, Szintillationszähler,
Zählrohre, Blasen- und Wilson-Kammer u. a. im Gebrauch.
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